Henriette Katz

geb. Seligmann

19.08.1857

25.03.1943

Lebensdaten

Geburtsdatum

19.08.1857

Geburtsort

Herdecke

Letzte Adresse

Feuerbachstraße 14

Adressen

Schleidenstraße, Niddastraße, Feuerbachstraße

Deportiert am

18.08.1942

Deportiert nach

Theresienstadt

Todesdatum

25.03.1943

Todesort

Theresienstadt

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Biografie

in Herdecke geboren; Geburtsdatum laut "Gedenkbuch" auch am 18. August 1857; seit 1880 verheiratet mit dem Kaufmann Sally, genannt Sandel, Katz; insgesamt neun Kinder; ein Sohn fiel als Soldat im Ersten Weltkrieg; zwei Söhnen und einer Tochter gelang die Flucht nach Brasilien beziehungsweise in die USA; ein weiterer Sohn lebte nach dem Zweiten Weltkrieg in der Bundesrepublik Deutschland; Mutter von Bernhardine Goldschmidt, geb. Katz, und Rosa Koopmann, geb. Katz; Schwiegermutter von Moritz Koopmann; zwei Enkelinnen, die nach 1945 in den USA beziehungsweise in Südafrika lebten.

Die Familie lebte in Eisenach und war sehr wohlhabend. Henriette Katz besaß das Anwesen Rennbahn 28 in Eisenach, ein Zehn-Zimmer-Haus, und unterstützte ihre früh verwitwete Tochter Bernhardine Goldschmit und deren beiden Töchter finanziell. Bernhardine Goldschmidt zog nach dem Ersten Weltkrieg von Eisenach nach Frankfurt. Henriette Katz folgte ihr und wohnte seit 17. Oktober 1936 zusammen mit Bernhardine Goldschmidt in der Schleidenstraße 12 oder 16, ab dem 3. September 1938 bei der zweiten Tochter Rosa Koopmann und deren Ehemann, Niddastraße 46, nach deren Deportation zuletzt Feuerbachstraße 14. Dieses Anwesen hatten die Eheleute Borchardt 1936/37 der Jüdischen Gemeinde geschenkt; dort war ein Jüdisches Altersheim untergebracht. Vermutlich handelte es sich bei der Anschrift um ein „Judenhaus“, in dem jüdische Verfolgte vor ihrer Deportation zwangsweise einquartiert wurden.

Von dort wurde Henriette Katz am 18. August 1942 bei der siebten großen Deportation aus Frankfurt in das Durchgangs- und Konzentrationslager Theresienstadt verschleppt und sieben Monate später ermordet.

Tochter Bernhardine Goldschmidt war bereits am 11. November 1941 zusammen mit einer Angehörigen bei der zweiten großen Deportation aus Frankfurt in das Getto Minsk verschleppt worden, wo sie wahrscheinlich ermordet wurde. Ihr Todesdatum wurde amtlich auf den 8. Mai 1945 festgesetzt.

Tochter Rosa Koopmann und der 67-jährige Schwiegersohn Moritz Koopmann wurden am 22. November 1941 bei der dritten großen Deportation aus Frankfurt laut Deportationsliste nach Riga verschleppt, das bislang irrtümlich als Sterbeort galt und deshalb auch auf dem Namenfries der Gedenkstätte Neuer Börneplatz aufgeführt ist. Der Transport erreichte jedoch seinen ursprünglichen Bestimmungsort nicht und wurde wegen Überfüllung des dortigen Gettos nach Kaunas umgeleitet, wo die Frankfurter Verschleppten, darunter wahrscheinlich auch das Ehepaar Koopmann, am 25. November 1941 ausnahmslos ermordet wurden.

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Glossar

Biografie zuletzt aktualisiert am: 04.01.2025 01:01

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