Rosa Koopmann

geb. Katz

10.01.1884

25.11.1941

Lebensdaten

Geburtsdatum

10.01.1884

Geburtsort

Eisenach

Letzte Adresse

Niddastraße 46

Adressen

Schleidenstraße, Niddastraße

Deportiert am

22.11.1941

Deportiert nach

Kaunas

Todesdatum

25.11.1941

Todesort

Kaunas

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Biografie

in Eisenach geboren; Tochter von Henriette Katz, geb. Seligmann; Schwester von Bernhardine Goldschmidt, geb. Katz; verheiratet mit dem Kaufmann Moritz Koopmann; zwei Nichten, die nach 1945 in den USA beziehungsweise Südafrika lebten; Schwägerin des Kaufmannes Julius Koopmann.

Die Mutter besaß das Anwesen Rennbahn 28 in Eisenach und unterstützte die früh verwitwete Schwester und deren beiden Töchter finanziell. Die Schwester zog nach dem Ersten Weltkrieg von Eisenach nach Frankfurt, die Mutter folgte ihr und wohnte seit 17. Oktober 1936 zusammen mit Bernhardine Goldschmidt in der Schleidenstraße 12, ab dem 3. September 1938 bei Rosa Koopmann und deren Ehemann, Niddastraße 46. Bei dieser Anschrift handelte es sich um ein „Judenhaus“, in dem jüdisch Verfolgte vor ihrer Deportation aus Frankfurt zwangweise einquartiert wurden.

Von dort wurde Rosa Koopmann am 22. November 1942 zusammen mit ihrem 67-jährigen Ehemann bei der dritten großen Deportation aus Frankfurt laut Deportationsliste nach Riga verschleppt, das bislang irrtümlich als Sterbeort galt und deshalb auch auf dem Namenfries der Gedenkstätte Neuer Börneplatz aufgeführt ist. Der Transport erreichte jedoch seinen ursprünglichen Bestimmungsort nicht und wurde wegen Überfüllung des dortigen Gettos nach Kaunas umgeleitet, wo die Frankfurter Verschleppten, darunter wahrscheinlich auch das Ehepaar Koopmann, am 25. November 1941 ausnahmslos ermordet wurden.

Die Mutter zog nach der Deportation von tochter und Schwiegersohn in die Feuerbachstraße 14. Dieses Anwesen hatten die Eheleute Borchardt 1936/37 der Jüdischen Gemeinde geschenkt; dort war ein Jüdisches Altersheim untergebracht. Vermutlich handelte es sich bei der Anschrift ebenfalls um ein „Judenhaus“, in dem als Juden Verfolgte vor ihrer Deportation einquartiert wurden. Von dort wurde Henriette Katz am 18. August 1942 bei der siebten großen Deportation aus Frankfurt in das Durchgangs- und Konzentrationslager Theresienstadt verschleppt, wo sie sieben Monate später ermordet wurde. Schwester Bernhardine Goldschmidt war bereits am 11. November 1941 zusammen mit einer Angehörigen bei der zweiten großen Deportation aus Frankfurt in das Getto Minsk verschleppt worden, wo sie wahrscheinlich ermordet wurde. Ihr Todesdatum wurde amtlich auf den 8. Mai 1945 festgesetzt.

Der 71-jährige Schwager Julius Koopmann wrude ebenfalls am 18. August 1942 nach Theresienstadt deportiert und einen Monat später ermordet.

Das Foto zeigt die Räume der Firma „Sally Katz“.

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Quellen

  • Deportationsliste Theresienstadt 18.08.1942 (Mutter)

  • Deportationsliste Minsk 11.11.1941 (Schwester Bernhardine Goldschmidt)

  • HHStAW Best. 518/11990 (Bernhardine Goldschmidt)

  • Deportationsliste Riga 22.11.1941

  • Brüder-Schönfeld-Forum e.V., Digitale biografische Sammlung zum 3. Transport der Juden aus Frankfurt nach Kaunas in Litauen, Maintal 2021.

Glossar

Biografie zuletzt aktualisiert am: 31.12.2024 02:05

Shoah Memorial Frankfurt

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