Rosy Lilienfeld

 

17.01.1896

30.09.1942

Lebensdaten

Geburtsdatum

17.01.1896

Geburtsort

Frankfurt am Main

Letzte Adresse

Beitragen

Adressen

Arndtstraße, Arndtstraße

Deportiert am

04.08.1942

Deportiert nach

Westerbork, Auschwitz

Todesdatum

30.09.1942

Todesort

Auschwitz

Porträt: Rosy Lilienfeld, 1932

Porträt: Rosy Lilienfeld, 1932

Quelle: Jüdisches Museum Frankfurt, Inv. Nr. JMF2021-0038

Erstellt von Redakteur:in

Du hast ein Foto, auf dem Rosy Lilienfeld zu sehen ist, oder ein Dokument, in dem Rosy Lilienfeld erwähnt wird?

Porträt: Rosy Lilienfeld, 1932

Quelle: Jüdisches Museum Frankfurt, Inv. Nr. JMF2021-0038

Erstellt von Redakteur:in

1/2

Biografie

Am 17. Januar 1896 in Frankfurt am Main geboren (Elternhaus: Freiherr-vom-Stein-Str. 15); ledig; Künstlerin; Tochter von Esther, genannt Minnie, Lilienfeld, geb. Ehrmann (in Australien) und Ludwig Lilienfeld (Börsenhändler, gest. 1935).

Lilienfeld mietete von 1918-1936 das Städel-Atelier 14a in der Dürerstraße 10 und zählte zur etablierten Frankfurter Künstlerschaft der 1920er und 1930er Jahre.

Rosy Lilienfeld lebte laut Volkszählung im Mai 1939 zusammen mit ihrer Mutter in Frankfurt. Frankfurter Adresse 1938 Arndtstraße 46 und 1939 Arndtstraße 53/I. Rosy Lilienfeld war als Malerin, Zeichnerin und Holzbildhauerin tätig. Alle Gemälde und Skulpturen gelten heute als verschollen, die Sammlung des Jüdischen Museums beinhaltet zahlreiche Grafiken. Neben erhaltenen Mappenwerken zu literarischen Vorlagen illustrierte sie eine eigene Novelle, die heute nicht überliefert ist („Das Reich ohne Tag“) und veröffentlichte ein eigenes Buch: Bilder zur Legende des Baalschem (1935, R. Löwit Verlag, Wien), in dem sie auf Deutsch und Englisch Martin Bubers „Legende des Baalschem“ nacherzählt und bebildert. (Nur ein Band von geplanten drei Bänden wurden veröffentlicht. Die Originalzeichnungen zum unveröffentlichten zweiten Band befinden sich in der Sammlung des Jüdischen Museums Frankfurt. Die dritte Mappe konnte noch nicht ermittelt werden.)

Am 17. Juli 1939 stellten Lilienfeld und ihre Mutter einen Ausreiseantrag (Kündigung der Wohnung Arndtstraße 53/I zum 1. Oktober 1939) mit England zum Ziel, das sie nicht erreichen konnten. Stattdessen flüchteten beide Frauen in die Niederlande.

In den Niederlanden war Lilienfeld gezwungen, sich zu verstecken, und wechselte mehrmals ihren Aufenthaltsort zunächst innerhalb Rotterdams: Ab 23. November 1939 lebte sie in Katshoek 26a, ab 28. Dezember in der Adrien Mildersstraat 38b und ab 31. Mai 1940 in der Adrien Mildersstraat 15b.

Zuletzt lautete ab 26. Februar 1941 ihre Adresse Abstederdijk 317a in Utrecht, wo man sie im darauffolgenden Jahr verhaftete und am 7. August 1942 in das niederländische Zwischenlager Westerbork brachte, bevor sie am 28. September 1942 nach Auschwitz deportiert und dort ermordet wurde. Die Angabe 30. September 1942 auf der Sterbeurkunde ist ein pauschales Datum, das allen Gefangenen jenes Transports vom Sammellager Westerbork in das Konzentrations- und Vernichtungslager Auschwitz zugewiesen worden ist, und kann nicht abschließend als tatsächlicher Todestag ausgemacht werden.

Die gelähmte Mutter der Künstlerin, Esther Minnie Lilienfeld, geb. Ehrmann, war bis 1945 im „Duitse Huis“ in Utrecht, einem ehem. Stiftskloster, das seit dem 19. Jh. als Militärkrankenhaus genutzt wurde, untergebracht. Am 1. September 1945 stellte Esther Lilienfeld eine Suchanfrage nach ihren Kindern beim Suchbüro der Kontrollkommission für Deutschland (Britisches Element). Ihr Sohn Max, Rosys Halbbruder, war nach England emigriert und hat seinen Namen zu Linford geändert.

Ergänzungen von User:innen dieser Website

Rosy Lilienfeld lebte mit ihrer Mutter 1938 in der Arndt Straße 46 und nicht 53, das können Sie dem Frankfurter Adressbuch von 1938 Seite 431 entnehmen.
Erstellt von Nutzer:in
Verifiziert am 01.02.2023|
Du möchstest gerne Lebensdaten ergänzen? Oder die Biografie um eine Geschichte aus dem Leben von Rosy Lilienfeld erweitern?

Glossar

Biografie zuletzt aktualisiert am: 01.02.2023 02:13

Shoah Memorial Frankfurt

In Erinnerung an mehr als 12.000 Menschen, die als Jüdinnen und Juden verfolgt und ermordet wurden.

Museum Judengasse LogoFrankfurt und der Nationalsozialismus Logo

Ein Projekt der Bildungsagenda NS-Unrecht von Oktober 2021 bis Dezember 2022, gefördert von der Stiftung Erinnerung, Verantwortung und Zukunft (EVZ) und dem Bundesministerium der Finanzen (BMF).

Bundesministerium der Finanzen LogoEVZ Logo